Seit Mitte März befinden wir uns nun in einer neuen Tagesroutine. Was vielleicht anfangs irritierend, verwirrend und zugleich entschleunigend erschien, geht allmählich über in ein neues Bewusstsein.
Die Gedanken sind unruhig in dieser Zeit: Wie lange können wir diese Situation aushalten? Persönlich, in unserem Land, auf der Welt? Wem oder was können wir vertrauen in diesen Tagen? Ein Tag sind wir motiviert und euphorisch, sehen die Krise als Chance, an einem anderen Tag überwältigen uns die Nachrichten, die Ungewissheit über die Pandemie lässt uns unseren Weltschmerz und vor allen Dingen die eigenen Ängste fühlen. Viele Emotionen begegnen uns – das kann uns überfordern.
"Still sitzend, nichts tuend, kommt der Frühling und das Gras wächst von allein." Soulfulseekers
In dieser Zeit können die Weisheiten aus dem Yoga und die Yogaübungen ein guter Begleiter sein. Das Yogapsychologische Institut Berlin hat die alten Schriften des Yoga studiert und fand in den Yoga Sutras von Patanjali drei wichtige Eigenschaften, die jeder in sich trägt und die uns in dieser Zeit unterstützen können, wenn wir sie jetzt aktivieren: das Vertrauen (shraddha), das Erinnern an das Ziel (smriti) und unsere Energie und Kraft, zu handeln (virya). Das Vertrauen ist die Qualität, die uns nun emotional unterstützt, das Erinnern nährt unseren Geist mit positiven Gedanken und durch unseren Körper können wir beweglich und handlungsfähig bleiben.
Doch wie erhalten wir wieder Zugang zu diesen Qualitäten, wenn doch das Leben scheinbar stehen bleibt und wir uns leer und handlungsunfähig fühlen? Meine persönliche Erfahrung ist, dass wir uns all diesen Eigenschaften nähern können, wenn wir uns bewusst machen, über welchen Zugang wir besonders gut erreichbar sind: Indem wir unsere Gefühle erspüren oder unsere Gedanken beobachten oder unseren Körper bewegen. In einem Moment der Stille, des Innehaltens kann sich der Weg zeigen. Und auch wenn sich nicht gleich eine Lösung zeigt: Neue Zeiten brauchen neue Wege. Wege, die wir vielleicht noch nie gegangen sind und nun erforschen können.
Vertrauen ist zukunftsbezogen und bezieht sich gleichzeitig auf das, was wir in der Vergangenheit erfahren haben. Vertrauen wird in der Psychologie definiert als ein Zustand zwischen Wissen und Nicht-Wissen: Jemand, dem alle Umstände seines Handelns bekannt sind, braucht nicht zu vertrauen, während jemand, der nichts weiß, nicht vertrauen kann. Was wir alle heute vermutlich nicht abschätzen können, ist, wie sich die derzeitige Pandemie weltweit entwickeln wird. Wir wissen auch nicht, welche Entscheidungen in den kommenden Wochen in unserem Land getroffen werden. Worauf wir aber vertrauen können, ist, dass es ein Licht des Vertrauens in uns gibt. Jeder Herzschlag, jeder Atemzug ist Zuversicht, ist ein Ja zum Leben. In diesen Tagen kann es helfen, den eigenen Atem zu beobachten, dem Herzschlag zu lauschen und uns an die Quelle unseres Vertrauens zu erinnern, um uns mit ihr zu verbinden. Auch ein Spaziergang in der Natur kann helfen, wieder mehr zu vertrauen. Denn hier wird uns besonders jetzt gewahr: Egal, was zurzeit auf dieser Welt passiert, der Frühling kommt.
Wenn wir ein Ziel haben, können wir auch längere Durststrecken überwinden. Dass wir momentan nicht wissen, wie lange die derzeitige Ausnahmesituation andauert und wie es danach weitergehen wird, ist für unsere Psyche belastend. Und dass wir in diesen Tagen unsere alten Ziele infrage stellen, berechtigt und bereichernd. Aber es geht nicht darum, nun die großen Weichen des Lebens zu stellen, sondern zu erinnern, was die großen und vor allen Dingen die kleinen Ziele sind. Vielleicht ist es eine gute Zeit, um endlich in Ruhe liebevolle Mahlzeiten zuzubereiten, endlich mal ein angefangenes Buch zuende zu lesen, einen Podcast zu hören, ein Tagebuch zu schreiben. Ein kleines Ziel kann seine ganze Kraft entfalten und Zuversicht und Lebensenergie spenden.
Wenn wir handlungsfähig sind, fühlen wir uns lebendig. Leben ist Bewegung. Doch auch in unserem bisherigen Lebensalltag gibt es viele Situationen, in denen wir nicht immer handlungsunfähig sind, ohne dass es uns wirklich bewusst ist. Jetzt plötzlich ist das Bewusstsein für unsere beschränkten Möglichkeiten groß. Und somit stehen uns alle Möglichkeiten offen, neue und alte Handlungsräume zu entdecken. Das kann ganz alltäglich und konkret sein, beim Yoga üben, Sport treiben, beim Aufräumen, Kochen oder Musizieren. Jede Form der Bewegung setzt Energie frei und lässt uns Lebendigkeit erfahren.
Quellen:
Du würdest gern Yoga üben und vermisst derzeit deine Yoga-Klasse? Im Internet gibt es ein großes Angebot an Online-Yoga-Klassen. Empfehlen möchte ich dir gern die folgenden Klassen.
Diese Berliner Lehrer*innen bieten einen großartigen Yogaunterricht an, den ihr nun in Live-Yoga-Klassen ausprobieren könnt:
Yoga Sky Berlin mit Ananda Leone und weiteren Yogalehrer*innen
Soulyoga Berlin mit Jasmin Kassem
Auch gibt es einige Yogalehrer*innen, die Yoga-Videos anbieten. Empfehlen möchte ich dir:
Seit Mitte März befinden wir uns nun in einer neuen Tagesroutine. Was vielleicht anfangs irritierend, verwirrend und zugleich entschleunigend erschien, geht allmählich über in ein neues Bewusstsein.
Die Gedanken sind unruhig in dieser Zeit: Wie lange können wir diese Situation aushalten? Persönlich, in unserem Land, auf der Welt? Wem oder was können wir vertrauen in diesen Tagen? Ein Tag sind wir motiviert und euphorisch, sehen die Krise als Chance, an einem anderen Tag überwältigen uns die Nachrichten, die Ungewissheit über die Pandemie lässt uns unseren Weltschmerz und vor allen Dingen die eigenen Ängste fühlen. Viele Emotionen begegnen uns – das kann uns überfordern.
In dieser Zeit können die Weisheiten aus dem Yoga und die Yogaübungen ein guter Begleiter sein. Das Yogapsychologische Institut Berlin hat die alten Schriften des Yoga studiert und fand in den Yoga Sutras von Patanjali drei wichtige Eigenschaften, die jeder in sich trägt und die uns in dieser Zeit unterstützen können, wenn wir sie jetzt aktivieren: das Vertrauen (shraddha), das Erinnern an das Ziel (smriti) und unsere Energie und Kraft, zu handeln (virya). Das Vertrauen ist die Qualität, die uns nun emotional unterstützt, das Erinnern nährt unseren Geist mit positiven Gedanken und durch unseren Körper können wir beweglich und handlungsfähig bleiben.
Doch wie erhalten wir wieder Zugang zu diesen Qualitäten, wenn doch das Leben scheinbar stehen bleibt und wir uns leer und handlungsunfähig fühlen? Meine persönliche Erfahrung ist, dass wir uns all diesen Eigenschaften nähern können, wenn wir uns bewusst machen, über welchen Zugang wir besonders gut erreichbar sind: Indem wir unsere Gefühle erspüren oder unsere Gedanken beobachten oder unseren Körper bewegen. In einem Moment der Stille, des Innehaltens kann sich der Weg zeigen. Und auch wenn sich nicht gleich eine Lösung zeigt: Neue Zeiten brauchen neue Wege. Wege, die wir vielleicht noch nie gegangen sind und nun erforschen können.
Vertrauen ist zukunftsbezogen und bezieht sich gleichzeitig auf das, was wir in der Vergangenheit erfahren haben. Vertrauen wird in der Psychologie definiert als ein Zustand zwischen Wissen und Nicht-Wissen: Jemand, dem alle Umstände seines Handelns bekannt sind, braucht nicht zu vertrauen, während jemand, der nichts weiß, nicht vertrauen kann. Was wir alle heute vermutlich nicht abschätzen können, ist, wie sich die derzeitige Pandemie weltweit entwickeln wird. Wir wissen auch nicht, welche Entscheidungen in den kommenden Wochen in unserem Land getroffen werden. Worauf wir aber vertrauen können, ist, dass es ein Licht des Vertrauens in uns gibt. Jeder Herzschlag, jeder Atemzug ist Zuversicht, ist ein Ja zum Leben. In diesen Tagen kann es helfen, den eigenen Atem zu beobachten, dem Herzschlag zu lauschen und uns an die Quelle unseres Vertrauens zu erinnern, um uns mit ihr zu verbinden. Auch ein Spaziergang in der Natur kann helfen, wieder mehr zu vertrauen. Denn hier wird uns besonders jetzt gewahr: Egal, was zurzeit auf dieser Welt passiert, der Frühling kommt.
Wenn wir ein Ziel haben, können wir auch längere Durststrecken überwinden. Dass wir momentan nicht wissen, wie lange die derzeitige Ausnahmesituation andauert und wie es danach weitergehen wird, ist für unsere Psyche belastend. Und dass wir in diesen Tagen unsere alten Ziele infrage stellen, berechtigt und bereichernd. Aber es geht nicht darum, nun die großen Weichen des Lebens zu stellen, sondern zu erinnern, was die großen und vor allen Dingen die kleinen Ziele sind. Vielleicht ist es eine gute Zeit, um endlich in Ruhe liebevolle Mahlzeiten zuzubereiten, endlich mal ein angefangenes Buch zuende zu lesen, einen Podcast zu hören, ein Tagebuch zu schreiben. Ein kleines Ziel kann seine ganze Kraft entfalten und Zuversicht und Lebensenergie spenden.
Wenn wir handlungsfähig sind, fühlen wir uns lebendig. Leben ist Bewegung. Doch auch in unserem bisherigen Lebensalltag gibt es viele Situationen, in denen wir nicht immer handlungsunfähig sind, ohne dass es uns wirklich bewusst ist. Jetzt plötzlich ist das Bewusstsein für unsere beschränkten Möglichkeiten groß. Und somit stehen uns alle Möglichkeiten offen, neue und alte Handlungsräume zu entdecken. Das kann ganz alltäglich und konkret sein, beim Yoga üben, Sport treiben, beim Aufräumen, Kochen oder Musizieren. Jede Form der Bewegung setzt Energie frei und lässt uns Lebendigkeit erfahren.
Quellen:
Du würdest gern Yoga üben und vermisst derzeit deine Yoga-Klasse? Im Internet gibt es ein großes Angebot an Online-Yoga-Klassen. Empfehlen möchte ich dir gern die folgenden Klassen.
Diese Berliner Lehrer*innen bieten einen großartigen Yogaunterricht an, den ihr nun in Live-Yoga-Klassen ausprobieren könnt:
Yoga Sky Berlin mit Ananda Leone und weiteren Yogalehrer*innen
Soulyoga Berlin mit Jasmin Kassem
Auch gibt es einige Yogalehrer*innen, die Yoga-Videos anbieten. Empfehlen möchte ich dir:
"Still sitzend, nichts tuend, kommt der Frühling und das Gras wächst von allein." Soulfulseekers
©2019, Alexandra Gomez. Alle Rechte vorbehalten.