atha yoga anuśāsanam - „Jetzt beginnt Yoga!“ – mit diesem Vers lädt der indische Gelehrte Patanjali ein, das Yoga Sutra, einer der zentralen philosophischen Texte des Yoga, zu studieren. Und auch in der heutigen Yogapraxis sind diese Verse aktueller denn je.
Die Philosophie des Yoga blickt auf eine schätzungsweise 5.000 Jahre alte Tradition zurück, die sich vor allem durch eine Schüler-Lehrer-Beziehung auszeichnet. Der Lehrer gab sein Wissen an seine Schüler weiter, von denen einige wiederum ihre Schüler in der gelernten Tradition unterrichteten. Param para hieß diese Form der Kommunikation. Hierzu wurden in erster Linie Mantren während der Meditation rezitiert und durch die Schwingungen bestimmte geistige und seelische Erfahrungen gemacht.
atha yoga anuśāsanam - „Jetzt beginnt Yoga!“
Rund 200 Jahre n. Chr. verfasste der indische Gelehrte Patanjali eins der zentralen philosophischen Texte im Yoga: das Yoga Sutra. Zu der damaligen Zeit war dies eine echte Innovation. Erstmals gab es einen Leitfaden, der beschrieb, mit welchen Instrumenten Yoga auf den Geist wirken kann. Das Yoga Sutra besitzt im Gegensatz zu anderen heiligen Schriften wie der Bhagavad Gita keine Rahmenhandlung und wird auch nicht gesungen. Es besteht aus 195 Versen in vier Kapiteln, die die Essenz des Yogaweges beschreiben. Oder genauer: Das Yoga Sutra kann auch als Anleitung verstanden werden, wie Yoga praktiziert wird, um zur Ruhe zu gelangen.
Im Yoga Sutra werden die Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Im ersten Kapitel beschreibt Patanjali das Ziel von Yoga:
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः – yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ – Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.
Im zweiten Kapitel werden Ursachen genannt, woher die seelisch-geistige Unruhe kommt, unter der wir oft leiden (kleshas). Und dann folgt hier sowie in zwei weiteren Kapiteln die Unterrichtung des achtfachen Yogapfads (ashtanga), den wir gehen können, um die Ursachen unseres Leidens zu erkennen und anzunehmen. Der achtgliedrige Pfad nach Patanjali spielt in der Yoga-Klasse eine zentrale Rolle und spiegelt sich in jeder Stunde wider.
Yamas (Verhältnis zur Umwelt)
Hier wird der Umgang mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt beschrieben.
Niyamas (Verhältnis zu sich selbst)
Die Weise, wie wir mit uns selbst umgehen, ist ausschlaggebend für unsere Entwicklung.
Asana(Körperhaltung)
Um tief nach innen gehen zu können und die Energie im Körper fließen kann, wird der Körper vorbereitet, so dass der Sitz stabil und durchlässig zugleich ist.
Pranayama (Lenkung der Atmung)
Über den Atem hat man Zugang zur Lebensenergie. Der Atem führt uns nach innen.
Pratyahara (Zurückziehen der Sinne)
Die Aufmerksamkeit geht nach innen und die Sinneswahrnehmungen gehen mit, so dass äußere Einflüsse reduziert werden.
Dharana (Konzentration)
Schrittweise lernen wir den Geist zu fokussieren.
Dhyana (Meditation/Verbindung)
Die Versenkung in der Stille, die Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.
Samadhi(Verschmelzung)
Die Überwindung des Alltagsbewusstseins hinein in eine neue Dimension des Seins. Erkennen unserer wahren Natur, die frei von Egoismus ist.
Da die Verse sehr knapp gehalten sind und aus dem Sanskrit überliefert wurden, gibt es bei der Übersetzung des Yoga Sutra einen großen Spielraum. Wenn du dich näher mit den Sutras beschäftigen möchtest, empfehle ich dir die Übersetzung von B.K.S. Iyengar.
Der Urquell des Yoga – Die Yoga Sutras des Patanjali
B.K.S Iyengar
O.W. Barth
ISBN-10 : 342629107X
atha yoga anuśāsanam - „Jetzt beginnt Yoga!“ – mit diesem Vers lädt der indische Gelehrte Patanjali ein, das Yoga Sutra, einer der zentralen philosophischen Texte des Yoga, zu studieren. Und auch in der heutigen Yogapraxis sind diese Verse aktueller denn je.
Die Philosophie des Yoga blickt auf eine schätzungsweise 5.000 Jahre alte Tradition zurück, die sich vor allem durch eine Schüler-Lehrer-Beziehung auszeichnet. Der Lehrer gab sein Wissen an seine Schüler weiter, von denen einige wiederum ihre Schüler in der gelernten Tradition unterrichteten. Param para hieß diese Form der Kommunikation. Hierzu wurden in erster Linie Mantren während der Meditation rezitiert und durch die Schwingungen bestimmte geistige und seelische Erfahrungen gemacht.
Rund 200 Jahre n. Chr. verfasste der indische Gelehrte Patanjali eins der zentralen philosophischen Texte im Yoga: das Yoga Sutra. Zu der damaligen Zeit war dies eine echte Innovation. Erstmals gab es einen Leitfaden, der beschrieb, mit welchen Instrumenten Yoga auf den Geist wirken kann. Das Yoga Sutra besitzt im Gegensatz zu anderen heiligen Schriften wie der Bhagavad Gita keine Rahmenhandlung und wird auch nicht gesungen. Es besteht aus 195 Versen in vier Kapiteln, die die Essenz des Yogaweges beschreiben. Oder genauer: Das Yoga Sutra kann auch als Anleitung verstanden werden, wie Yoga praktiziert wird, um zur Ruhe zu gelangen.
Im Yoga Sutra werden die Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Im ersten Kapitel beschreibt Patanjali das Ziel von Yoga:
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः – yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ – Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.
Im zweiten Kapitel werden Ursachen genannt, woher die seelisch-geistige Unruhe kommt, unter der wir oft leiden (kleshas). Und dann folgt hier sowie in zwei weiteren Kapiteln die Unterrichtung des achtfachen Yogapfads (ashtanga), den wir gehen können, um die Ursachen unseres Leidens zu erkennen und anzunehmen. Der achtgliedrige Pfad nach Patanjali spielt in der Yoga-Klasse eine zentrale Rolle und spiegelt sich in jeder Stunde wider.
atha yoga anuśāsanam - „Jetzt beginnt Yoga!“
Yamas (Verhältnis zur Umwelt)
Hier wird der Umgang mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt beschrieben.
Niyamas (Verhältnis zu sich selbst)
Die Weise, wie wir mit uns selbst umgehen, ist ausschlaggebend für unsere Entwicklung.
Asana(Körperhaltung)
Um tief nach innen gehen zu können und die Energie im Körper fließen kann, wird der Körper vorbereitet, so dass der Sitz stabil und durchlässig zugleich ist.
Pranayama (Lenkung der Atmung)
Über den Atem hat man Zugang zur Lebensenergie. Der Atem führt uns nach innen.
Pratyahara (Zurückziehen der Sinne)
Die Aufmerksamkeit geht nach innen und die Sinneswahrnehmungen gehen mit, so dass äußere Einflüsse reduziert werden.
Dharana (Konzentration)
Schrittweise lernen wir den Geist zu fokussieren.
Dhyana (Meditation/Verbindung)
Die Versenkung in der Stille, die Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt.
Samadhi(Verschmelzung)
Die Überwindung des Alltagsbewusstseins hinein in eine neue Dimension des Seins. Erkennen unserer wahren Natur, die frei von Egoismus ist.
Da die Verse sehr knapp gehalten sind und aus dem Sanskrit überliefert wurden, gibt es bei der Übersetzung des Yoga Sutra einen großen Spielraum. Wenn du dich näher mit den Sutras beschäftigen möchtest, empfehle ich dir die Übersetzung von B.K.S. Iyengar.
Der Urquell des Yoga – Die Yoga Sutras des Patanjali
B.K.S Iyengar
O.W. Barth
ISBN-10 : 342629107X
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