Was bedeutet es, Yoga von der Matte mit ins Leben zu nehmen? Bedeutet es, entspannter den Alltag zu meistern? Endlich wieder ruhig schlafen zu können? Ja, vielleicht auch das.
Michelle Johnson ist Yogalehrerin, Menschenrechtlerin und Autorin des Buches „Skillin Action“. Sie kämpft gegen Rassismus. Sie sagt: „Yoga ist etwas anderes als die Bewegung auf der Matte. Beim Yoga geht es darum, wie wir uns jenseits der Matte bewegen. Es geht darum, wie wir den gesellschaftlichen Wandel in Bewegung bringen und was es bedeutet, sich so zu bewegen, dass unsere gemeinsame Menschlichkeit und Verantwortung der kollektiven Befreiung Aller dient.“
Michelle Johnsons Worte sind so zeitlos und gleichzeitig lasen sie sich nie so zeitgemäß, wie in diesen Tagen. Diese Worte haben in mir einen Impuls ausgelöst – ich wollte handeln, helfen! Doch nach und nach wurde mir bewusst, dass wir zu oft überlesen und überhören – nicht die Worte - sondern die Geschichte und die Bedürfnisse, die hinter Worten stehen. Weil wir immer und immer wieder uns inspirieren lassen von tiefen Gedanken und Philosophien, meist ohne das Leid dahinter zu sehen, dem sie entsprungen sind. Die Black-Lives-Matter-Bewegung rüttelt wach und macht heute einmal mehr deutlich, was wir bereits in jahrtausendealter Yoga-Literatur lesen können: Es geht um das Erkennen der Aufgabe und dann das Handeln.
»Beim Yoga geht es darum, wie wir uns jenseits der Matte bewegen.«
Jeder Mensch wünscht sich eine gerechtere Welt. Doch dieses Ziel ist meist verbunden mit einem persönlichen Antrieb. Mit einer eigenen Motivation oder Identifikation. Was würde es bedeuten, wenn wir ohne Eigennutz handeln würden? Wie wäre es, wenn wir die Aufgaben, die uns gestellt werden, um ihrer selbst willen erfüllen, und nicht, weil wir uns einen persönlichen Vorteil davon erwarten?
Die Bhagavad Gita, eins der größten Werke der religiösen Weltliteratur, ist um 200 v. Chr. entstanden. Im dritten Kapitel wird der Yoga des Handelns beschrieben – der Karma Yoga. Er wird auch als Yoga der Tat oder Yoga des selbstlosen Dienens genannt. Hier erfahren wir, dass es um das Erkennen einer Aufgabe und dann das Handeln geht. Zu oft meinen wir, unsere Aufgabe zu kennen, doch wenn wir unsere Aufgabe eher als Dienen verstehen, haben Egoismus, Hass, Eifersucht und Überheblichkeit keinen Raum. Demut, reine Liebe, Sympathie, Toleranz und Barmherzigkeit entwickeln sich. Die Vorstellung des Getrenntseins verschwindet. Die Sicht des Lebens weitet sich.
Unsere Yogamatte ist der Ort, an dem wir bewusst unsere Achtsamkeit und Wahrnehmung schulen. Und dann lesen wir hinter den Worten von Michelle Johnson und all den Sprecher*innen der Black-Lives-Matter-Bewegung vielleicht, dass es in diesen Tagen unsere Aufgabe ist, uns zu informieren und zuzuhören.
Um uns berühren zu lassen und Unausgesprochenem einen Raum zu geben und ihn zu halten.
„Ich will hoffen können. Glauben. An eine bessere Welt. An Menschen, die nicht aufgeben, für diese bessere Welt zu kämpfen. Daran, dass wir viele sind. Und daran, dass Liebe lauter ist. Immer wieder und letztendlich doch. Lauter. Ich will diese widerständige, trotzige, mutige, laute, leise, schöne, romantische, ärgerliche, glückliche, geschwisterliche, große, kleine, verbindende Liebe spüren. Möglichst jeden Tag. Und aus dieser Liebe und diesem Menschsein will ich schöpfen, wenn ich mich meinen Mitmenschen zuwende.“ - Maya Angelou
Was bedeutet es, Yoga von der Matte mit ins Leben zu nehmen? Bedeutet es, entspannter den Alltag zu meistern? Endlich wieder ruhig schlafen zu können? Ja, vielleicht auch das.
Michelle Johnson ist Yogalehrerin, Menschenrechtlerin und Autorin des Buches „Skillin Action“. Sie kämpft gegen Rassismus. Sie sagt: „Yoga ist etwas anderes als die Bewegung auf der Matte. Beim Yoga geht es darum, wie wir uns jenseits der Matte bewegen. Es geht darum, wie wir den gesellschaftlichen Wandel in Bewegung bringen und was es bedeutet, sich so zu bewegen, dass unsere gemeinsame Menschlichkeit und Verantwortung der kollektiven Befreiung Aller dient.“
Michelle Johnsons Worte sind so zeitlos und gleichzeitig lasen sie sich nie so zeitgemäß, wie in diesen Tagen. Diese Worte haben in mir einen Impuls ausgelöst – ich wollte handeln, helfen! Doch nach und nach wurde mir bewusst, dass wir zu oft überlesen und überhören – nicht die Worte - sondern die Geschichte und die Bedürfnisse, die hinter Worten stehen. Weil wir immer und immer wieder uns inspirieren lassen von tiefen Gedanken und Philosophien, meist ohne das Leid dahinter zu sehen, dem sie entsprungen sind. Die Black-Lives-Matter-Bewegung rüttelt wach und macht heute einmal mehr deutlich, was wir bereits in jahrtausendealter Yoga-Literatur lesen können: Es geht um das Erkennen der Aufgabe und dann das Handeln.
»Beim Yoga geht es darum, wie wir uns jenseits der Matte bewegen.«
Jeder Mensch wünscht sich eine gerechtere Welt. Doch dieses Ziel ist meist verbunden mit einem persönlichen Antrieb. Mit einer eigenen Motivation oder Identifikation. Was würde es bedeuten, wenn wir ohne Eigennutz handeln würden? Wie wäre es, wenn wir die Aufgaben, die uns gestellt werden, um ihrer selbst willen erfüllen, und nicht, weil wir uns einen persönlichen Vorteil davon erwarten?
Die Bhagavad Gita, eins der größten Werke der religiösen Weltliteratur, ist um 200 v. Chr. entstanden. Im dritten Kapitel wird der Yoga des Handelns beschrieben – der Karma Yoga. Er wird auch als Yoga der Tat oder Yoga des selbstlosen Dienens genannt. Hier erfahren wir, dass es um das Erkennen einer Aufgabe und dann das Handeln geht. Zu oft meinen wir, unsere Aufgabe zu kennen, doch wenn wir unsere Aufgabe eher als Dienen verstehen, haben Egoismus, Hass, Eifersucht und Überheblichkeit keinen Raum. Demut, reine Liebe, Sympathie, Toleranz und Barmherzigkeit entwickeln sich. Die Vorstellung des Getrenntseins verschwindet. Die Sicht des Lebens weitet sich.
Unsere Yogamatte ist der Ort, an dem wir bewusst unsere Achtsamkeit und Wahrnehmung schulen. Und dann lesen wir hinter den Worten von Michelle Johnson und all den Sprecher*innen der Black-Lives-Matter-Bewegung vielleicht, dass es in diesen Tagen unsere Aufgabe ist, uns zu informieren und zuzuhören.
Um uns berühren zu lassen und Unausgesprochenem einen Raum zu geben und ihn zu halten.
„Ich will hoffen können. Glauben. An eine bessere Welt. An Menschen, die nicht aufgeben, für diese bessere Welt zu kämpfen. Daran, dass wir viele sind. Und daran, dass Liebe lauter ist. Immer wieder und letztendlich doch. Lauter. Ich will diese widerständige, trotzige, mutige, laute, leise, schöne, romantische, ärgerliche, glückliche, geschwisterliche, große, kleine, verbindende Liebe spüren. Möglichst jeden Tag. Und aus dieser Liebe und diesem Menschsein will ich schöpfen, wenn ich mich meinen Mitmenschen zuwende.“ - Maya Angelou
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